Wie es dann weiterging, fragst Du? Eine lange Zeit habe ich zwischen zwei Welten gelebt. 

Die eine war hell, fröhlich, so voller Lachen und Leben. Ich habe alles daran gesetzt, dass meine Kinder trotzdem eine schöne, möglichst unbeschwerte, fröhliche Kindheit verlebten. Ich konnte ihnen das Erlebte nicht ersparen, aber dazu beitragen, dass es ihnen jeden Tag so gut wie möglich ging. WIr haben so viel gelacht, gesungen, vorgelesen, getanzt, Ausflüge in die Natur gemacht, und ganz viel gekuschelt. So viel Liebe und Nähe hat diese Zeit ganz besonders gemacht. 

Die andere Welt war dunkel, kalt, im Zwischenraum zwischen Leben und Tod. Lauter Menschen auf dieser Intensivstation, die im Koma lagen. Ärzte und Schwestern, die an ihre Grenzen und weit darüber hinaus gingen. Die hässlichen Details erspare ich Dir.

Ich habe mein Bestes getan, die Freude am Leben aus der hellen in die dunkle Welt zu bringen. Ich glaube es gab bisher wenig Intensivstationen in Deutschland, auf denen so viel gelacht wurde, lustige Musik gespielt, Bilder aufgehängt, massiert, den Duft von Lieblingsessen unter die Nase gehalten und Kinderlachen vom Handy ertönte, das ich zuvor aufgenommen hatte. 

Ich wollte die Menschen in der dunklen Welt daran erinnern, wie schön das Leben ist. Sie und vor allen den Vater der Kinder ermutigen, sich für das Leben zu entscheiden.

Die Zeit zwischen den Welten dauerte sehr lange und hat mir einiges abverlangt. Gleichzeitig hat mich die helle, fröhliche Welt so gestärkt, dass ich jeden Tag voller Zuversicht so viel Zeit in der dunklen Welt verbringen konnte. 

Wo auch immer Du Dich gerade befindest: Ich umarme Dich von Herzen und sende Dir einen hellen, wärmenden Sonnenstrahl für Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude!

Von Herzen, 

Deine Cornelia Victoria

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