Ziemlich genau zu dieser Zeit vor nunmehr zwölf Jahren habe ich die längsten sechs Stunden meines Lebens erlebt.
Weißt Du, wie lange sechs Stunden sein können? Manchmal unendlich lang.
Ich stand vor dem Eingang zur Notaufnahme. Mein damaliger Mann wurde hinter dieser Tür notoperiert.
Es war ein Sonntag Abend. Es regnete. Ich sprach mit Gott. Bitte, flehte ich, bitte lass ihn überleben!
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich fühlte mich ohnmächtig. Völlig ausgeliefert. Völlig ausgeliefert den Ärzten, die gerade Notdienst hatten und ihr bestes taten mit einer nahezu unmöglichen Operation mit minimalen Überlebenschancen. Völlig ausgeliefert dem, was da gerade passierte und so unfassbar war.
Meine Kinder waren damals 2 Jahre und 6 Wochen alt. Am nächsten Tag musste ich ihnen erklären, dass ihr Vater erst einmal lange nicht wiederkommen würde, weil er in einen tiefen Schlaf gefallen war. Falls er überhaupt wiederkäme aus der Zwischenwelt, in der er sich befand.
In dieser Nacht habe ich mich bewusst entschieden, unser Leben schön zu gestalten! Denn ich wusste, dass meine Kinder das schönste Leben überhaupt verdient haben. Voller Freude, Kreativität und Verbindung. Egal, was um sie herum passierte.
Zum Glück wissen wir nicht immer, was noch alles auf uns zukommt.
Was wir aber wissen, ist, dass wir jetzt gerade dieses, unser Leben haben! Und dass wir es aktiv gestalten können!
Dass wir unsere Schöpferkraft nutzen dürfen, um hier und jetzt wahrhaftig glücklich zu sein! Uns lebendig zu fühlen! Uns auszudrücken in all der Einzigartigkeit, die uns inneliegt. Und das Leben zu feiern, jeden Tag dankbar, dass wir hier sind!
Ich umarme Dich ganz fest wo immer Du gerade stehst!
Von Herzen,
Deine Cornelia Victoria
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